Die Massage ist wahrscheinlich die älteste Heilkunst der Erde. Sie gilt auch als Urform der Behandlung verschiedenster Erkrankungen. Jeder von uns hat sie bereits oftmals eingesetzt, ohne dabei speziell an Massage zu denken: schmerzhafte Körperbereiche werden intuitiv gedrückt oder mit der Hand gestrichen, um eine Linderung der Beschwerden zu erreichen. Heute hat die Massage ihren festen Platz in der Medizin und dient sowohl der Vorbeugung als auch der Therapie verschiedenster Erkrankungen.
Genau betrachtet richtet Massage mit unserem Körper erst einmal gar nichts an. Was sie jedoch tut, ist: den Körper anzuregen und zu ermutigen, seine normalen Funktionen auszuüben. Die Massage gibt die Anregung und der Körper leistet die Arbeit. Zum therapeutischen Effekt einer Massage gehört die Auflösung von Muskelspannung, die Festigung der Muskulatur sowie die Stimulierung des Kreislaufs und des Lymphsystems.
Durch zu viel oder zu wenig körperliche Bewegung ebenso wie durch physische oder mentale Anspannung können sich die Abfallprodukte muskulärer Tätigkeit (Kohlendioxid, Milchsäure, Harnstoffe) in den Muskeln ansammeln, ihre Ausschwemmung durch das Gewebe wird verhindert und damit der Muskeltonus beeinträchtigt. Massage bewirkt die Beseitigung dieser Abfälle, vor allem der Milchsäure, befreit also die Muskeln vom Ballast und führt sie zur normalen Funktionsweise zurück: sie können sich wieder entspannen. Massage regt die Lymphe wie den Blutkreislauf an.
Dadurch verbessert sich die Verfassung der Haut, die unser größtes Körperorgan ist. Eine gesunde Haut hat positive mentale Auswirkungen. Umgekehrt sind viele Hautprobleme stressbedingt: der Zustand unserer Haut spiegelt oft unsere innere Verfassung. Massage beeinflusst die Nerven sowie die Muskeln und führt über das vegetative Nervensystem zur allgemeinen Entspannung. Die Stimulation des peripheren Nervensystems in der Haut wird durch das zentrale Nervensystem zum Gehirn übertragen und als Wohlgefühl empfunden.
Das wirkt sich auf den ganzen Körper aus und reduziert Stress. Das Nervensystem kontrolliert auch das Gefäßsystem. Schlechte Gefäßversorgung führt zu mangelhaftem Flüssigkeitsaustausch und zu einer schlechten Blutversorgung. Der Entspannungsvorgang unterstützt auch die Zwerchfellatmung, die für die Funktion der Bauchorgane wesentlich ist. Stress und Erschöpfung, welche durch die Anhäufung von Abfallprodukten entstehen, werden spürbar gemindert sowie die Stoffwechselprozesse gefördert. Massage wirkt auf die Muskeln und kann auch das Bindegewebe um die Gelenke beeinflussen: Knochenprobleme müssen jedoch separat behandelt werden.
Massage ist gewiss kein Allheilmittel, aber sie kann dem Körper durch Entspannung helfen und ihm sein natürliches Gleichgewicht wiedergeben. Unglücklicherweise entdecken die meisten Menschen die wohltuende Wirkung einer Massage erst, wenn sie schon Probleme haben. Dabei hat sie vor allem eine großartige vorbeugende Wirkung – und obendrein fühlt man sich danach wie neugeboren!
Wann dürfen Sie NICHT massiert werden?
Generell kann man sagen, dass alle akuten Entzündungen ein absolutes „Nein“ für Massagen bedeuten. Dazu zählen fieberhafte Erkrankungen und Erkrankungen der Gefäße, da der Körper bereits stark beansprucht ist, und durch die Massage zusätzlich belastet wird. Hauterkrankungen und traumatische Verletzungen sind ebenso kontraindiziert.Nehmen Sie blutverdünnende Mittel, sind schwanger oder haben Beschwerden und sind sich nicht sicher, ob eine Massage bei Ihnen angewandt werden darf, dann fragen Sie vorher Ihren Arzt. Die Heilung ist der Schulmedizin vorbehalten!!!